Zwar hat es in den letzten Tagen und Wochen hin und wieder geregnet, doch die extreme Trockenheit der vergangenen Jahre hat auch den hiesigen Bäumen zugesetzt, insbesondere denen, die auf schwereren Lehm und Tonböden stehen. Dieses liegt daran, dass die meisten Baumarten nur bis zu dieser Schicht wurzeln und diese nicht durchdringen können. In normalen Jahren wird aus tieferen Bodenschichten Kapillarwasser durch Poren in der Lehmschicht in die oberen Schichten nachgeliefert. Da auch die tieferen Bodenschichten ausgetrocknet sind, leiden diese Bäume insbesondere an heißen Tagen unter Wassermangel.
Bäume, die auf sandigen beziehungsweise durchlässigeren Böden stehen, sind es gewohnt, im Sommer mit weniger Wasser auszukommen. Aber auch hier funktioniert die Wasserversorgung aus den tieferen Schichten nicht mehr. Auf Wassermangel reagieren die Pflanzen mit Blattabwurf oder mit dem Zusammenrollen der Blätter, um die Verdunstung über die Blätter herabzusetzen. Insbesondere Bäume, die von Natur aus des Öfteren unter Wassermangel leiden, verhalten sich so. Bei den heimischen Baumarten sind dies Birke, Eiche, Weide, Erle, Berg- und Feldahorn sowie die Buche.
Viele Birken und Buchen in Rhede und Umgebung sind mit den veränderten Klimabedingungen nicht zurechtgekommen und abgestorben. So mussten vergangenen Winter bereits mehrere 170 Jahre alte Buchen im Pastoren Busch gefällt werden, da sie entweder komplett abgestorben oder große Kronenteile abgestorben waren. Mittlerweile stehen bereits wieder viele tote Buchen, Eichen und Birken am Straßenrand. Darunter leider auch die zirka 180 Jahre alte und sehr mächtige Buche an der Kreuzung Tenkingallee/Bocholter Straße, die nun auch gefällt werden muss. Ebenso eine Buche am Heetkamp und mehrere große Buchen an der Uerde. Derzeit sind circa 50 städtische Bäume geschädigt oder abgestorben und müssen noch in diesem Jahr gefällt werden.
Die Stadt Rhede bittet aus diesem Grund die Anlieger, insbesondere wenn sie über eigene Grundwasserpumpen verfügen, auch die Pflanzen im öffentlichen Verkehrsraum zu bewässern. So können diese den Sommer überleben und nicht nur durch ihren Anblick erfreuen, sondern auch Bienen, Insekten und Vögeln als Brut und Nahrungsraum zu Verfügung stehen. Wer mag, kann eine Patenschaft für städtische Beete übernehmen: Die Paten können diese durch die Auswahl der Sträucher und Stauden in den jeweiligen Beeten mitgestalten. Im Gegenzug reinigen und wässern sie die Beete.
Kleiner Tipp auch für eigene Beete und Gärten: Fast alle Pflanzen mit silbrigen Blätter vertragen längere Trockenzeiten gut.