Apokalypse-Wahl: Gewonnen hat der Tretbohrer
Das Stadtmuseum Borken schickt die „Maitremsenfeier“, das Stadtmuseum Bocholt den Kupferstich von Israhel van Meckenem „Die Auferstehung“ und das Medizin- und
Apothekenmuseum Rhede den Tretbohrer des Zahnarztes auf die Ausstellung „Apokalypse Münsterland“, die ab Sommer 2019 durch das Münsterland tourt. Apokalypse Münsterland ist eine Gemeinschaftsausstellung vieler münsterländer Museen und Ausstellungshäuser. Die Menschen der Zukunft haben einen SOS an uns gesendet, weil sie ihre kulturelle Identität verloren haben und bitten die Museen und Ausstellungshäuser, jeweils 1 Gegenstand beziehungsweise eine Errungenschaft an die Menschen zu schicken. Allein die drei Exponate der umliegenden
Museen zeigen schon die Bandbreite dieser Gemeinschaftsausstellung.
Das Medizin- und Apothekenmuseum hatte von September bis Dezember seine Besucher wählen lassen. Welchen Gegenstand aus dem Museum sollte man in digitalisierter Form an die Menschen in der Zukunft schicken? Mit einigem Vorsprung hat der Tretbohrer gewonnen.
Erfinder des Tretbohrers ist der Amerikaner James B. Morrison. Als sein Tretbohrer 1871 auf den Markt kam, pries ihn der spätere Gründer des Wiener zahnärztlichen Universitätsinstituts als „eine der größten und nützlichsten Erfindungen der mordernen Zeit. Zwar sei der Preis von 60 Dollar ziemlich hoch, doch die Vorteile überwögen und ein guter Zahnarzt könne können nicht
mehr ohne ihn behandeln.“
Die Wähler mussten ihre Wahl auch begründen. Einige argumentierten mit der Zahnerhaltung. Ohne Bohrer konnten Zähne nicht erhalten werden und mussten (früher bei uns ausschließlich) gezogen werden. Wer keine Zähne mehr hat, hat auch Schwierigkeiten beim Essen. Andere empfahlen den Tretbohrer für die Menschen der Zukunft als Mahnung, die Zähne zu putzen beziehungsweise demütig zu sehen, wie gut sie es heute beim Zahnarzt haben. Insbesondere der technische Fortschritt begeisterte viele Wähler. Manch einer argumentierte auch damit, dass bei den Menschen der Zukunft auch der Strom ausfallen könnte und man dann froh wäre, ein stromloses Gerät zu haben.
Wie geht es weiter? Studenten der FH Münster werden nun die Exponate der Mussen und Ausstellungshäuser digitalisieren. Ab Sommer 2019 werden die Objekte in digitaler Form in einem Container an 10 verschiedenen Stellen im Münsterland präsentiert bevor sie in einer
Aktion „an die Menschen in der Zukunft“ verschickt werden. Deren SOS war schließlich der Auslöser für diese Aktion!
Weitere Infos unter Medizin- und Apothekenmuseum Rhede, Tel. 7923 und unter
https://apokalypse-muensterland.de/