Die Stadt Rhede erinnert auf Initiative des Stadtarchivs und des Heimat- und Museumsvereins Rhede mit Stolpersteinen an die jüdischen Opfer der NS-Zeit, die zwischen 1933 und 1941 in Rhede gelebt haben.
Am Freitag 03. September verlegt das Stadtarchiv Rhede in Kooperation mit dem Heimat- und Museumsverein Rhede e.V. ab 14 Uhr insgesamt 13 Stolpersteine in Rhede. Diese Gedenktafeln aus Messing werden ins Trottoir vor den letzten Wohnanschriften eingelassen und erinnern an die einzelnen Schicksale der Familien Cleffmann, Mühlfelder und Landau. Die erste Verlegestelle ist um 14 Uhr vor dem Haus Hohe Straße 7. Diese Stolpersteine gedenken der Familien Cleffmann und Mühlfelder. Danach geht es zur zweiten Verlegestelle an der Neustraße 19.
Die Idee, mit den Stolpersteinen des Künstlers Demnig den Rheder Juden zu gedenken, kam bei der Entwicklung der Ausstellung "Spuren jüdischen Lebens in Rhede". Die Exponate dieser, vom 27. Oktober bis 29. Dezember 2019 im Rheder Medizin- und Apothekenmuseum präsentierten Ausstellung erinnerten an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, die bis 1941 in Rhede gelebt haben. „Die Ausstellung gab uns die Möglichkeit, einen tieferen Einblick in das Leben unserer jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu geben,“, so Berthold Kamps vom Stadtarchiv Rhede, der die Ausstellung zusammen mit dem Heimat- und Museumsverein konzipiert hat. „allerdings nur für einen Zeitraum vom zwei Monaten.“, so Kamps weiter, „Mit den Stolpersteinen erinnern wir dauerhaft an deren Schicksal.“ "Nur wer weiß, woher er kommt, weiß, wohin er geht (Theodor Heuss, 1884-1963)". Dieser Spruch kommt Rhedes Bürgermeister Jürgen Bernsmann in den Sinn, wenn er an das Schicksal der Jüdischen Familien in Rhede denkt, die durch den Nationalsozialismus vertrieben und größtenteils ermordet wurden: „Es ist wichtig, sich der Vergangenheit zu stellen, um aus den Fehlern für die Zukunft zu lernen. Die Erinnerung am Leben zu erhalten, dazu werden die Stolpersteine in Rhede sicherlich beitragen.“
Die Idee des Künstlers hinter der Aktion Stolpersteine, ist auf der Aktionshomepage beschrieben: „Gunter Demnig geht es um das individuelle Gedenken. Die Nationalsozialisten wollten die Menschen vernichten, zu Zahlen machen und selbst die Erinnerung an sie auslöschen. Gunter Demnig möchte diesen Prozess umkehren und die Namen zurück in unsere Städte holen – dahin, wo die Menschen einst ihren Lebensmittelpunkt hatten. Gunter Demnig zitiert in diesem Zusammenhang gern eine Stelle aus dem Talmud, wo es heißt: ‚Eine Person ist erst dann vergessen, wenn man sich nicht mehr an ihren Namen erinnert.‘” Demnig hat bereits in zahlreichen deutschen Städten Stolpersteine in Gedenken an die vom nationalsozialistischen Regime verfolgten Menschen verlegt.