Vor einigen Jahren schenkte die Künstlerin Agnes Berthold dem Heimatverein Rhede ihre Werke, insgesamt 44 Plastiken und 31 Bilder (Malerei und Grafik).
Agnes Berthold wurde am 10. April 1925 in Altenkirchen im Westerwald geboren. Ehe sie begann, ihr künstlerisches Talent durch Besuch verschiedener Kunst- und Malschulen, so in den Kunstakademien in Heimbach und Pyrmont, in konkrete Arbeiten um zusetzen, arbeitete sie zunächst als Hauswirtschafterin. Gegen Ende des 2. Weltkrieges lernte sie den niederländischen Musiker Franziskus Jacobs in Düsseldorf kennen. Sie ging mit ihm nach Holland, wo sie 1944 heirateten. Nach der Scheidung 1957 zog sie nach Duisburg und lernte dort ihren zweiten Mann, Karl Berthold, kennen. Sie heirateten 1960. 1982 zogen sie nach Brünen, weil Frau Berthold über ihr künstlerisches Schaffen Eva Pankok, die Tochter des bekannten Künstlers Otto Pankok, kennengelernt hatte. Hier in Brünen malte sie einen Großteil ihrer Bilder und schuf viele Plastiken und Reliefs. Nachdem ihr Mann 1996 gestorben war, und sie altersbedingt immer schwächer wurde, sorgte 2010 das Ehepaar Allnoch, das sie eine Zeit lang betreut hatte, dafür, dass sie im Senioren-Heim St. Hildegard in Rhede aufgenommen wurde. Am 28. März 2018 verstarb Agnes Berthold dort im Alter von 92 Jahren. Ihre Werke können nicht einer Stilrichtung oder einer Epoche zugeordnet werden. Die Motive ihrer Werke erschließen sich vor allem aus eigenen Erfahrungen und behandeln zeitkritische Themen. Leid, das sie selbst erfahren hatte, und Liebe zur gequälten Kreatur spiegeln sich in ihren Werken wieder. Werke, die auch heute noch von aktueller Bedeutung sind. Aber auch Themen, in denen trotz aller Widrigkeiten die Hoffnung zum Ausdruck kommt, sind in der Ausstellung zu sehen. Beeindruckend ein Bild, auf dem die Friedenstaube sich dem Planeten Erde nähert. Auch religiöse Motive, wie die Madonna mit einem in schwarz und weiß geteilten Gesicht, sind Teil der Ausstellung. Ausgestellt wurden ihre Werke an verschiedenen Orten, so im Wilhelm-Lehmbruck-Museum Duisburg, in Schloss Cappenberg, in Schwelm, oder im Rathaus Hamminkeln. Kommentar eines Betrachters zu ihrer ersten Ausstellung in Burg Heimbach:“ In ihren Bildern spricht die Seele“. Die dem Heimatverein überlassenen Werke können von Interessierten im Rahmen einer stillen Auktion erworben werden. Die Besucher können schriftlich für die einzelnen Kunstwerke Gebote abgeben. Das höchste (seriöse) Gebot bekommt am Ende den Zuschlag. Die Ausstellung ist bis zum 08.09.2020 zu besichtigen. Das Medizin- und Apothekenmuseum Rhede, Markt 14, ist außer montags von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.
Die Ausstellung läuft bis zum Di, 08.09.2020.