Im Zuge der Flüchtlingswelle hat auch die Stadt Rhede zirka 450 Flüchtlinge aufgenommen, wie Bürgermeister Bernsmann bei seiner Ansprache zur Eröffnung erwähnte. „Rund 170 Flüchtlinge aus dieser Gruppe haben nun eine sozialversicherungspflichtige Arbeit, der sie nachgehen“, freute sich Bernsmann und hob die Offenheit hervor, mit der die Flüchtlinge empfangen worden sind. Ohne allerdings nicht auch unerwähnt zu lassen, dass durch diese Flüchtlingswelle auch ein Rechtsruck durchs Land gegangen ist. Eine Einstellung, die sich laut Bernsmann durchaus ändert, „wenn einem die Schicksale der Flüchtlinge näher vor Augen geführt werden. Und genau hier setzt der missio-Truck an.“
Gesamtschulleiter, Achim Schäffer betonte in seiner Rede zudem, dass das Leben an der Gesamtschule bunter geworden ist: „Schön, die Kinder wieder lachen zu sehen. Wenn man bedenkt, welche Schicksale sie in ihrem Alter bereits erlebt haben. Der missio-Truck bietet nun den Schülerinnen und Schülern unserer Schule die Möglichkeit, dies nachzuvollziehen. Die Reaktionen sind eine Mischung aus Verständnis und Neugierde.“
Die multimediale Ausstellung richtet sich besonders an Schulklassen und veranschaulicht das Schicksal von Millionen Menschen. Diese fliehen weltweit vor Verfolgung, Menschenrechtsverletzungen, Krieg Trockenheit, Perspektivlosigkeit und Hunger. Dennoch ist das Schicksal der meisten Flüchtlinge für die Jugendlichen in Deutschland kaum vorstellbar. Das Sozialraumteam Rhede, das bei der Eröffnung ebenfalls gut vertreten war, wird gemeinsam mit der Flüchtlingshilfe Rhede sowie drei pädagogischen Begleiterinnen des Bisum Münster um die 300 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Rhede in zwei Zeitstunden an den Schultagen dieser Mottowoche durch den Truck führen und begleiten. Parallel hierzu bietet das Sozialraumteam für alle Interessierten während dieser Zeit interessante Veranstaltungen zu diesem Thema an.
Am Wochenende wechselt der Fluchtruck von der Gesamtschule Rhede seinen Standort zur katholische Pfarrkirche St. Gudula, Kirchplatz. 2, in Rhede. Am Samstag, den 5. Mai kann der „missio-Flucht-Truck“ in der Zeit von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr und am Sonntag, den 6. Mai von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr besichtigt werden. Vor allem am Sonntag dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit internationalem Buffet und Ständen, Mitmachaktionen sowie musikalischen Vorführungen freuen.
Das Sozialraumteam Rhede, bestehend aus Schulsozialarbeit, Offener Kinder- und Jugendarbeit, Mobile Jugendarbeit, Kirchengemeinde St. Gudula, Kinder- und Jugendförderung des Kreises Borken sowie der Stadt Rhede möchte durch diese Begegnung der Kulturen rund um den „missio-Truck“ Hintergründe und Vielfalt unterschiedlicher Kulturen veranschaulichen. Und, so André Bösing von der katholischen Kirchengemeinde St.-Gudula bei der Eröffnung: „Den Schicksalen ein Gesicht geben.“