Nachdem die Abrissarbeiten vollständig abgeschlossen sind, sind die Arbeiten am neuen Maschinenhaus und am neuen Faulturm bereits in vollem Gang. Die Erneuerungsarbeiten der Vorklärung sollen im Februar starten. Alle drei Einzelmaßnahmen sollen im Sommer 2022 fertiggestellt werden. Damit wäre der erste Bauabschnitt, zu dem auch die Errichtung des neuen Sozialgebäudes gehört, abgeschlossen. Das Sozialgebäude wurde bereits im August 2020 von den Mitarbeitern des Rheder Klärwerks bezogen.
Die Planungen für den zweiten Bauabschnitt laufen parallel. Ab der zweiten Jahreshälfte 2022 und im kommenden Jahr steht dann die Erstellung eines neuen Belebungsbeckens an, welches ein bisheriges Belebungsbecken ersetzen wird. Im dritten Bauabschnitt wird anschließend die Schlammentwässerung modernisiert. Die Gesamtmodernisierungsmaßnahme soll im Jahr 2024 abgeschlossen sein.
Anlass für die umfangreichen Modernisierungsarbeiten am Rheder Klärwerk sind die Verbesserung der Reinigungsleistung und die Steigerung der Energieeffizienz. So wird, um den Enegrieverbrauch des Klärwerks zu optimieren, im Zuge der Arbeiten auch die Anlagentechnik (Gebläse und Belüfter) für die Belebungsbecken erneuert, da Belebungsbecken generell zu den größten Stromverbrauchern an Klärwerken zählen. Das Konzept für die Modernisierung hat das Ingenieurbüro Rummler und Hartmann GmbH erstellt, welches im Vorfeld bereits eine Potentialanalyse durchgeführt hatte. Diese ist unter www.rhede.de/abwasser nachzulesen.
Die erstmalige Errichtung von Blockheizkraftwerken führt zu einer Kostenreduzierung, da in diesen im Faulbehälter entstehendes Klärgas verfeuert und so Strom und Wärme erzeugt wird. Die Wärme wird genutzt, um den Faulbehälter sowie die Gebäude auf dem Gelände der Kläranlage zu beheizen, der erzeugte Strom zum Beispiel zum Antrieb der stromintensiven Pumpwerke und Gebläse. Das Gesamtvolumen dieser Baumaßnahme beläuft sich auf rund 7.500.000 Euro.
Das im Stadtgebiet Rhede anfallende kommunale und industrielle Abwasser wird weitestgehend der Kläranlage im Winkelhauser Esch zugeführt und dort in insgesamt drei Behandlungsstufen gereinigt. Es kommen mechanische und biologische Verfahren zum Einsatz. Die erste Ausbaustufe der Kläranlage Rhede wurde bereits in den Jahren 1956/57 errichtet. In den nachfolgenden Jahren wurde die Kläranlage stetig erweitert und an den entsprechenden Anforderungen und dem Stand der Technik angepasst. Die letzten großen Umbauarbeiten erfolgten im Jahr 2010 mit dem Bau eines zweiten Nachklärbeckens.